AOK-Curaplan ist ein sogenanntes Disease-Management-Programm (abgekürzt DMP). „Disease“ ist das englische Wort für Krankheit. Der Begriff „Management“ stand ursprünglich dafür, ein Unternehmen zu führen. In Programmen wie AOK-Curaplan geht es darum, die Behandlung von chronischen Krankheiten, wie beispielsweise Diabetes, gut zu „managen“, sie also so zu steuern, dass sie so gut wie möglich anschlägt. DMP werden auch als strukturierte Behandlungsprogramme bezeichnet, weil darin viele Abläufe klar geregelt sind.
Das macht ein Behandlungsprogramm aus
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Alle Fäden laufen bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zusammen, der bzw. die am DMP teilnimmt, also mit Ihrer Krankheit besonders vertraut ist. Wie ein Lotse steuert er Ihre gesamte Behandlung und überweist Sie bei Bedarf an weitere Spezialisten, beispielsweise für Augenkrankheiten, Bluthochdruck, Nierenkrankheiten, für die Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms oder an einen Diabetologen. Wenn Ihre Krankheit Sie seelisch belastet, kann er Sie auch an eine Praxis für Psychotherapie überweisen.
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Alle drei oder sechs Monate werden Ihre Blutwerte kontrolliert. Sie werden regelmäßig auf mögliche Folgeerkrankungen untersucht. Das hilft, eventuelle Verschlechterungen Ihres Gesundheitszustandes zu verhindern.
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Zusätzlich bekommen Sie von der AOK verständliche Informationen zu allen Fragen rund um Diabetes Typ 2. Auch das AOK-Curaplan Patientenbuch „Den Diabetes im Griff“ wird Ihnen helfen, offene Fragen zu klären.
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Als Teilnehmener/in bei AOK-Curaplan erhalten Sie zertifizierte Schulungen.
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Die Qualität Ihrer Versorgung wird kontrolliert. Wer Sie berät und behandelt, muss bestimmte Qualifikationen nachweisen und sich regelmäßig weiterbilden.
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AOK-Curaplan regelt die Absprache und Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen und Spezialisten, um Ihre Behandlung zu verbessern. Das umfasst auch eventuelle Reha-Maßnahmen.
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Weil das medizinische Wissen ständig wächst und sich permanent verändert, werden die im Behandlungsprogramm vorgesehenen Behandlungsempfehlungen regelmäßig geprüft und auf den neuesten Stand gebracht.
Das Patientenhandbuch “Den Diabetes im Griff” und weitere Informationen zu AOK-Curaplan Diabetes Typ 2 erhalten Sie hier.
AOK-Curaplan regelt die Absprache und Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen und Spezialisten, um Ihre Behandlung zu verbessern. Das umfasst auch eventuelle Reha-Maßnahmen. Wann eine Überweisung zu einem Facharzt oder in eine spezialisierte Einrichtung in Curaplan vorgesehen ist, lesen Sie unten in den Vertiefungsthemen.
Vertiefungsthemen
Im Rahmen des AOK-Curaplan Diabetes mellitus Typ 2 ist festgelegt, wann Sie zu Spezialisten überwiesen und in ein Krankenhaus eingewiesen werden sollen. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen die Vorgaben.
| Wann überwiesen wird bzw. eine Überweisung erwogen werden soll | An wen überwiesen wird |
| Bei Diagnosestellung zum Ausschluss einer diabetischen Augenkomplikation (Untersuchung des Augenhintergrundes bei weit getropfter Pupille) | Augenarzt |
| Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten oder wenn die Störung der Nierenfunktion schnell fortschreitet | Nierenfacharzt (Nephrologe) |
| Wenn ein erhöhter Blutdruck nicht innerhalb von sechs Monaten auf normale Werte (oberer Wert zwischen 139 und 130 mmHg, unterer Wert zwischen 89 und 80 mmHg) gesenkt werden kann | Diabetologe, Internist, Facharzt für Stoffwechselstörungen (Endokrinologe), Nephrologe |
| Wenn Schädigungen an den Augen, den Nieren oder den Nerven neu auftreten | Diabetologisch besonders qualifizierter Arzt (z.B. Diabetologe oder Endokrinologe) |
| Wenn eine Schwangerschaft besteht oder geplant ist | In eine für die Behandlung von Schwangeren mit Diabetes qualifizierte Einrichtung |
| Wenn der zwischen Ihnen und Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin vereinbarte - nach spätestens zwölf Monaten ambulanter Behandlung nicht erreicht wird |
Diabetologisch qualifiziertes Krankenhaus |
| Wenn ein diabetisches Fußsyndrom vorliegt sowie zur ständigen Kontrolle nach einer früheren Behandlung in einer spezialisierten Fußeinrichtung | Arzt, der auf die Behandlung eines diabetischen Fußes spezialisiert ist |
| Bei infiziertem diabetischen Fußgeschwür sowie bei akuter Fußkomplikation | In ein für die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms qualifiziertes Krankenhaus |
| Bei diabetischen Fußwunden, die trotz spezialisierter, ambulanter Therapie und Entlastung nicht ausheilen oder sich verschlechtern, und bei Wunden, die Eingriffe wie z.B. Gefäß- und Knochen-OPs notwendig machen | |
| Wenn ein Notfall vorliegt | In jedes Krankenhaus |
| Bei bedrohlichen Stoffwechselstörungen | Möglichst diabetologisch qualifiziertes Krankenhaus |
| Ggf. zur Mitbehandlung von Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes Typ 2 |