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Online-Coach Diabetes
Beste Versorgung: Curaplan - Das DMP der AOK

Die Untersuchungen durch Ihren Arzt/Ihre Ärztin

Mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen in der Arztpraxis behalten Sie Ihre Werte im Blick. So kann Ihre Behandlung am besten an Ihren Gesundheitszustand angepasst werden. Spätere Folgeschäden können vermieden oder rechtzeitig erkannt werden. Diese Arztbesuche sind enorm wichtig: Nehmen Sie zwei dieser Termine nicht wahr, scheiden Sie automatisch aus dem Behandlungsprogramm Curaplan aus. Eine erneute Teilnahme ist generell möglich.

Die folgenden Werte werden von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vierteljährlich, mind. halbjährlich, kontrolliert:

  • Blutdruck

  • HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker)

  • Spritzstellen und Injektionstechnik (bei Blutzuckerschwankungen auch häufiger)

  • Untersuchung der Füße bei erhöhtem Risiko, einschließlich der Kontrolle des Schuhwerks

Einmal jährlich bzw. nach Bedarf sollten folgende Kontrollen erfolgen:

  • Augenärztliche Untersuchung, einschließlich der Netzhaut (je nach Risiko mindestens alle zwei Jahre oder häufiger zur frühzeitigen Erkennung von Augenschäden)

  • Inspektion der Füße auf Nervenstörungen und Durchblutungsstörungen

  • Berechnung geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR)

Manchmal können weitere Untersuchungen notwendig sein, wie zum Beispiel eine 24-Stunden-Blutdruckmessung.

Um zu prüfen, ob eine psychische Begleiterkrankung, wie etwa eine Depression, vorliegt und ob eine Behandlung bei einem Spezialisten erforderlich ist, gibt es keine zeitlichen Vorgaben. Ihr Arzt sollte das je nach Bedarf abschätzen.

Welche Werte und Untersuchungen für Sie als Diabetespatient oder - patientin besonders wichtig sind, lesen Sie in unseren Vertiefungsthemen. Dort bekommen Sie auch weitere Infos zur Raucherberatung des DMP, zu psychischen Begleiterkrankungen bei Diabetes und erfahren mehr über den Dokumentationsbogen im DMP.

Vertiefungsthemen

Für den Verlauf Ihrer Behandlung ist der sogenannte Blutzuckerlangzeitwert HbA1c besonders wichtig. Er zeigt, wie gut Ihr Blutzucker während der zurückliegenden acht bis zwölf Wochen vor der Messung eingestellt war. Im Behandlungsprogramm AOK-Curaplan wird dieser Wert in der Regel alle drei Monate, mindestens aber einmal im halben Jahr kontrolliert.

Hb ist die Abkürzung für die Hämoglobin-Moleküle, das sind kleine „Teilchen“ in den roten Blutkörperchen. Sie färben das Blut rot, transportieren Sauerstoff zu den Zellen und einige verbinden sich mit Zucker, der Glukose, zu sogenannten HbA1c-Molekülen. Wenn längere Zeit zu viel Zucker im Blut kreist, steigt der Anteil dieser HbA1c-Moleküle. Weil sich diese nur alle zwei bis drei Monate erneuern, ist der HbA1c-Wert das Langzeitgedächtnis für die Blutzuckerwerte: Dieser zeigt, ob der Anteil in den letzten zwei bis drei Monaten durchschnittlich zu hoch war. Angegeben wird der HbA1c-Wert in Prozent (%). Ein HbA1c von sechs Prozent heißt, dass 6 von 100 Hämoglobin-Teilchen im Blut verzuckert sind. Immer häufiger wird auch die internationale Einheit Millimol/Mol (mmol/mol) verwendet – das wären bei sechs Prozent dann 42,08 mmol/mol.

In Ihrem Therapieplan haben Sie bei Ihrem Arztbesuch Ihr persönliches Ziel für den HbA1c-Wert festgelegt. Bei Menschen mit Diabetes Typ 2 ist das Ziel in der Regel ein Wert zwischen 6,5 und 7,5 Prozent (47,5 bis 58,5 mmol/mol). Allerdings geht es nicht darum, den Wert um jeden Preis zu senken. Denn das hat Vor- und Nachteile, die in der individuellen Behandlungsplanung abzuwägen sind.

Natürlich verringern niedrige Blutzuckerwerte das Risiko für Folgekrankheiten. Aber starke Blutzuckersenkungen mit Medikamenten oder Insulin können unter Umständen zu Unterzuckerungen (= Hypoglykämie) führen. Das ist vor allem für ältere Patientinnen und Patienten gefährlich – besonders, wenn sie mehrere Krankheiten haben und das Herz-Kreislauf-System nicht gesund ist. Deshalb wird in solchen Fällen manchmal ein HbA1c-Wert von mehr als acht Prozent (63,9 mmol/l) toleriert. Der kurzfristige Vorteil überwiegt dann das erst langfristig wirksame Risiko.

Eine häufige Folgeerkrankung von Diabetes ist die diabetische Retinopathie. Sie kann zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens bis hin zur Blindheit führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Deshalb werden Sie im Rahmen von AOK-Curaplan Diabetes Typ 2 regelmäßig in die Augenarztpraxis überwiesen. Dort wird Ihr Augenhintergrund untersucht.

Die Untersuchung des Augenhintergrunds erfolgt in der Regel bei weit geöffneter Pupille. Um dies zu erreichen, werden unmittelbar vor der Untersuchung Augentropfen gegeben. Bei Patienten mit einem erhöhten Augeninnendruck kann die Pupillenerweiterung problematisch werden. Daher wird meistens zuvor der Augeninnendruck gemessen.

Sollte Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Vermutung haben, dass Ihr Augeninnendruck erhöht ist („Glaukom“) oder das Risiko eines grauen Stars („Katarakt“) besteht, dann sind die Untersuchungen auf Glaukom und Katarakt eine Kassenleistung.

Sie können die Messung des Augeninnendrucks jedoch auch als so genannte Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) durchführen lassen. In diesem Fall werden die Kosten privat abgerechnet.

Die AOK verschickt in der Regel einen Brief an Patientinnen und Patienten im AOK-Curaplan, bei denen nicht mindestens einmal innerhalb von zwei Jahren die Netzhaut augenärztlich kontrolliert wurde. Darin wird auf mögliche Folgeschäden und Komplikationen für die Augen aufmerksam gemacht.

Eine mögliche Folgeerkrankung des Diabetes mellitus Typ 2 ist das diabetische Fußsyndrom. Deshalb sollten Sie Ihre Füße nicht nur gut pflegen, sondern auch Ihre ärztlichen Untersuchungen regelmäßig wahrnehmen, damit Ihre Füße auf mögliche Nervenschäden und Durchblutungsstörungen überprüft werden. Die Untersuchung erfolgt im Rahmen von AOK-Curaplan mindestens einmal jährlich. Wenn Sie ein erhöhtes Risiko aufweisen, sollten Sie die Untersuchungen jedoch mindestens viertel- oder halbjährlich wahrnehmen und dabei auch Ihr Schuhwerk auf Eignung prüfen lassen.

Zum anderen bekommen Sie gezeigt, was Sie zuhause tun können, um Ihre Füße untersuchen zu können und Folgeschäden entgegenzuwirken.

Die Nierenfunktion sollte bei allen Teilnehmenden im DMP Diabetes mellitus Typ 2 mindestens einmal jährlich überprüft werden. Dabei wird das Serum-Kreatinin bestimmt und die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) berechnet. Bei Bedarf kann auch die Urin-Albumin-Ausscheidung, also der Eiweißanteil im Urin, gemessen werden. Dies hängt von den persönlichen Risikofaktoren ab.

Das Rauchen aufzugeben, kann sehr schwer sein. Als Mensch mit Diabetes sollten Sie sich jedoch bewusst machen, dass das Rauchen für Sie noch schädlicher ist als für gesunde Personen. Es treibt das Risiko für Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Arteriosklerose und Schlaganfall, drastisch in die Höhe. Daher ist auch die Raucherberatung Teil des AOK-Curaplan Diabetes mellitus Typ 2.

Fällt es Ihnen schwer das Rauchen zu unterlassen, sollten Sie dies bei einem Arztbesuch ansprechen. Bei dieser Gelegenheit werden Sie detailliert zum Thema „Tabakentwöhnung“ aufgeklärt. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen alle Risiken des Rauchens, aber auch des Passivrauchens erläutern. Außerdem wird im DMP ein Plan erstellt, wie Sie Ihren „Rauchstopp“ möglichst problemlos erreichen können. Es werden Ihnen dazu Maßnahmen (nicht-medikamentös und, wenn notwendig, medikamentös) vorgestellt und Folgetermine vereinbart, um Sie bestmöglich begleiten zu können.

Des Weiteren können Sie sich bei der AOK vor Ort über geeignete Angebote zur Tabakentwöhnung informieren. Außerdem können Sie sich im Forum der AOK-Krankenkassen mit anderen Nutzern austauschen: https://www.aok.de/pk/uni/forum/nichtrauchen/1/

Denken Sie daran: Der erste Schritt und die Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, müssen in Ihrem Kopf stattfinden. Nähere Informationen finden Sie im Modul „Nichtrauchen“.

Vielen Menschen mit Diabetes schlägt ihre Erkrankung auch auf die Psyche. So kann das komplexe Zusammenwirken von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren psychische Begleiterkrankungen, wie vor allem Depression, aber auch Anpassungsstörungen, Angststörungen usw. auslösen. In diesen Fällen wird geprüft, ob eine psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung durch einen Experten sinnvoll ist.

Unverzichtbar für eine erfolgreiche Therapie im Rahmen von Curaplan sind die erhobenen Untersuchungsergebnisse, die Ihren Gesundheitszustand und den Verlauf Ihrer Krankheit dokumentieren. Sie sind die Grundlage für therapeutische Entscheidungen und Kontrolluntersuchungen. Der Dokumentationsbogen enthält auch die zwischen Ihnen und Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ärztin getroffenen Zielvereinbarungen. Normalerweise wird diese Dokumentation elektronisch geführt, wie es der Gesetzgeber zur besseren Koordination der beteiligten Stellen vorsieht. Sie können sich die Dokumentation in der Arztpraxis aber auch ausdrucken lassen und zum Beispiel bei Über- oder Einweisungen für die weiterbehandelnden Ärzte mitnehmen.