Behandlung bei Depression
Wenn Sie unter einer Depression leiden, sollten Sie sich nicht scheuen, Rat und Hilfe von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin einem Facharzt für Psychiatrie oder Psychotherapie oder einem psychologischen Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen. Eine Depression ist eine ernstzunehmende Krankheit.
Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft DDG bietet im Internet eine Liste mit „Fachpsychologen Diabetes DDG“ an, die speziell für die Behandlung von Diabetespatienten weitergebildet wurden:
Auch beim AOK-Gesundheitsnavigator finden Sie entsprechende Ärzte oder Psychotherapeuten.
Bei der Behandlung einer Depression geht es darum, die Gesundheit und Lebensqualität des erkrankten Menschen zu verbessern und die depressiven Symptome zu lindern. Häufig kommen dabei zwei Methoden zum Einsatz: die Psychotherapie und die Pharmakotherapie, also die Behandlung mit Medikamenten. Welche Therapie für wen in Frage kommt, muss der Arzt oder die Ärztin im Einzelfall individuell entscheiden.
Psychotherapie
Bei einer Psychotherapie wird die Depression mithilfe von Gesprächen die teilweise durch Übungen ergänzt werden, von einem Therapeuten behandelt. Eine häufige Therapieform ist die kognitive Verhaltenstherapie, bei der ungünstige Denk- und Verhaltensmuster identifiziert und durch hilfreiche neue ersetzt werden. Dabei lernen Sie unter anderem, gegenwärtige Gewohnheiten und Gedanken, die Ihnen nicht guttun, zu korrigieren. Die analytische Psychotherapie geht davon aus, dass ungünstig verarbeitete Lebenserfahrungen (vor allem in den ersten Lebensjahren) psychische Krankheiten verursachen oder aufrechterhalten können. Diese ungünstige Verarbeitung ist den Betroffenenn oft nicht oder nur teilweise bewusst. Analytische Psychotherapeuten unterstützen den erkrankten Menschen, sich dieser unbewussten, ungünstigen Verarbeitung von Lebenserfahrungen bewusst zu werden und einen besseren Umgang zu finden.
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie verfolgt einen ähnlichen Ansatz wie die Psychoanalyse, erforscht also das unbewusste Verhalten und Erleben des Patienten und hilft, einen besseren Umgang damit zu finden. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie stehen die aktuellen Lebensumstände und aktuelle zwischenmenschliche Beziehungen aber stärker im Fokus als in der Psychoanalyse.
Die systemische Psychotherapie nimmt die sozialen Beziehungen innerhalb einer Familie oder Gruppe besonders in den Blick und untersucht, welche Bedeutung sie für eine psychische Erkrankung haben. Sie konzentriert sich deshalb weniger auf eine einzelne Person, sondern mehr auf die wechselseitigen Beziehungen von Mitgliedern der Familie und der weiteren sozialen Umwelt des Patienten oder der Patientin. Ziel der Behandlung ist es, symptomfördernde familiäre Beziehungen und soziale Interaktionen zu verändern, hin zu einer funktionaleren Selbst-Organisation der Betroffenen und der für sie relevanten sozialen Systems.
Pharmakotherapie
Auch die Behandlung mit Medikamenten, sogenannten Antidepressiva, kann bei einer Depression helfen. Diese Medikamente beeinflussen die Botenstoffe im Gehirn, so dass Symptome wie Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit nach und nach abklingen können. Gegen welche Beschwerden ein Medikament zuerst wirkt, lässt sich nicht vorhersagen. Es lässt sich bislang auch nicht hinreichend sicher voraussagen, ob und wann eine Person auf ein bestimmtes Medikament anspricht. Wenn eine Besserung eintritt, dann geschieht das in etwa drei Viertel der Fälle innerhalb der ersten zwei Wochen. Wenn nach vier Wochen keine deutliche Besserung spürbar ist, solltegeprüft werden, ob die Dosis verändert oder der Wirkstoff gewechselt werden sollte, oder ob ein zusätzliches Medikament sinnvoll wäre. Neben der erwünschten Wirkung können auch unerwünschte Nebenwirkungen vorkommen. Bei richtiger Verordnung und Einnahme der Medikamente können diese jedoch meistens gut in Schach gehalten werden. Antidepressiva wirken nur, wenn sie in ausreichender Dosis über einen angemessenen Zeitraum regelmäßig eingenommen werden. Eine gewissenhafte Einnahme ist also für den Behandlungserfolg wichtig. Ein zu frühes Absetzen – weil es ja schon wieder besser geht – kann zu einem Rückfall führen. Auch die Dosis sollte auf keinen Fall ohne Rücksprache ärztlichen Rat verändert werden. Antidepressiva machen nicht abhängig.
Mehr zum Thema Behandlung einer Depression können Sie nachlesen auf der entsprechenden Internet-Seite der AOK.