Diabetes und Depression – eine häufige Kombination
Menschen mit Diabetes erkranken etwa doppelt so häufig an einer Depression wie Menschen mit einem gesunden Stoffwechsel. Wenn aufgrund biologischer und seelischer Faktoren eine Anfälligkeit für depressive Erkrankungen besteht, kann die Belastung durch eine chronische Krankheit wie Diabetes das Risiko für eine depressive Erkrankung zusätzlich erhöhen. An Diabetes erkrankte Menschen müssen jeden Tag ihre Blutzuckerwerte im Auge behalten, Medikamente dosieren, Verantwortung für ihre Therapie übernehmen, ihr Leben umstellen, sich täglich der Krankheit anpassen und mit Rückschlägen umgehen. Kommen dann noch andere Belastungen im Umfeld dazu – beispielsweise in der Familie, in der Partnerschaft oder am Arbeitsplatz – wird der Stress für viele zu groß. Dann sind die Betroffenen nicht nur hin und wieder „deprimiert“, wie es im Volksmund heißt. Vielmehr kann die psychische Belastung zu einer manifesten Depression führen, die sowohl das Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst, als auch den Verlauf des Diabetes.
Diabetes kann aber nicht nur eine Depression begünstigen, sondern auch umgekehrt. So haben Menschen mit Depressionen ein erhöhtes Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Wissenschaftler machen dafür unter anderem hormonelle Veränderungen im Zuge einer Depression verantwortlich. Denn bei einer depressiven Erkrankung schüttet der Körper verstärkt Cortisol aus, das die Wirkung des körpereigenen Insulins beeinträchtigt. Dies kann zu einer Überlastung der Bauchspeicheldrüse führen und in eine Diabeteserkrankung münden.