Darauf sollten Sie im Alltag achten
Fußprobleme müssen bei Menschen mit Diabetes nicht zwangsläufig auftreten. Trotzdem sollten Sie auf Ihre Füße besonders gut aufpassen. Denn Verletzungen, Druckstellen und andere Veränderungen sind bei Diabetes oft nicht spürbar, heilen schlechter und können sich leicht entzünden. Doch es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Füße gesund zu halten. Einige Empfehlungen für Ihren Alltag haben wir hier für Sie zusammengefasst:
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Laufen Sie nicht barfuß und auch nicht nur in Strümpfen.
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Setzen Sie Ihre Füße niemals großer Hitze, also z.B. starker Sonneneinstrahlung oder einem Heizkissen aus.
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Begutachten und pflegen Sie Ihre Füße täglich und lassen Sie sie gegebenenfalls von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin kontrollieren.
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Wechseln Sie täglich Ihre Strümpfe.
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Tragen Sie geeignete Schuhe und Socken.
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Überprüfen Sie Ihre Schuhe vor dem Anziehen: Liegen Fremdkörper, z.B. kleine Steine, darin?
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Wechseln Sie Ihre Schuhe täglich und untersuchen Sie Ihre Füße auf Druckstellen.
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Trocknen Sie nasse Schuhe niemals auf der Heizung: Sie können hart und unflexibel werden und Druckstellen verursachen.
In unseren Vertiefungsthemen unten auf dieser Seite erfahren Sie mehr über die Folgen von Nerven- und Gefäßschäden an den Füßen und wie Sie die Nervenfunktion Ihrer Füße testen können. Außerdem geben wir Ihnen Tipps zur Vorsorge, zur richtigen Pflege und Kontrolle Ihrer Füße.
Auf der nächsten Seite folgt ein Check-up zu Ihren Füßen.
Vertiefungsthemen
Sind die Nerven oder Gefäße an den Füßen geschädigt, kann das zu unterschiedlichen weiteren Problemen führen, dazu gehören:
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Abnahme der Berührungswahrnehmung (des Tastsinns)
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Missempfindungen
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Muskelschwäche
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verminderte Schweißproduktion / Talgproduktion (Fettproduktion)
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Hautinfektionen, z.B. Fußpilz
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Zerstörung der knöchernen Strukturen des Fußgewölbes
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Schmerzen in den Füßen
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Nicht heilende Verletzungen und im schlimmsten Fall Geschwüre und Amputation
Um herauszufinden, ob die Nerven Ihrer Füße geschädigt sind, führen Sie einfach einen kurzen Test durch: Streichen Sie mit einem Pinsel über Ihre Fußsohle, aber nicht über die Hornhaut. Können Sie die Berührung spüren? Falls nicht, lassen Sie sich unbedingt ärztlich untersuchen und den Fußstatus kontrollieren.
Sie können möglichen Fußproblemen ganz einfach vorbeugen: Nehmen Sie sich täglich einige Minuten Zeit für Ihre Füße und planen Sie diese Minuten fest in Ihren Tagesablauf ein. Denn es ist sehr wichtig, dass Sie Ihre Füße waschen, pflegen und auf etwaige Verletzungen hin überprüfen. Damit die Füße gesund bleiben, kommt es vor allem auch auf die Wahl geeigneter Schuhe und Strümpfe an.
Waschen Sie Ihre Füße jeden Tag. Wenn Sie Ihre Füße baden, sollte die Wassertemperatur nicht mehr als 37 Grad betragen. Benutzen Sie ein Thermometer, falls Sie die Temperatur nicht mehr spüren. Bei Verletzungen fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wie oft Sie den verletzten Fuß waschen sollten.
Außerdem sollten Sie bei einem Fußbad folgendes beachten:
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Nicht länger als drei Minuten baden.
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Milde, rückfettende Seifen verwenden, z.B. Babyseife oder pH-neutrale Seife.
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Vorsicht bei aufgeweichter Haut: Keime und Bakterien können eindringen.
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Auf Bürsten oder Massagehandschuhe verzichten. Sie rauen die Haut zu sehr auf.
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Weiche Waschlappen und Handtücher benutzen.
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Füße und Zehen gründlich mit einem weichen Handtuch abtrocknen - feuchte Zehenzwischenräume begünstigen Fußpilz.
Eine tägliche Pflege tut allen Füßen gut. Vor allem trockene Haut braucht besondere Aufmerksamkeit. Bei trockener Haut verwenden Sie am besten mindestens zweimal täglich eine harnstoffhaltige, rückfettende Fußcreme und lassen diese nach dem Auftragen gut einwirken. Bei bereits geschädigten Füßen unter bestimmten Voraussetzungen eine medizinische Fußpflege verordner werden.
Patientinnen und Patienten mit Nerven- und Gefäßschäden, die nicht selbst für eine verletzungsfreie und effektive Hornhautabtragung oder Nagelpflege sorgen können, haben die Möglichkeit, sich eine podologische Therapie verordnen zu lassen. Anders als die kosmetische Fußpflege gehört der Beruf des Podologen zu den Gesundheitsfachberufen. Der Podologe ist für die Vorbeugung und Behandlung von medizinischen Fußproblemen zuständig. Dazu gehören beispielsweise Fuß- und Nagelpilz, Hühneraugen und Warzen, aber auch die Symptome eines diabetischen Fußsyndroms mit Neuropathie. Bei der Behandlung wird unter anderem überschüssige Hornhaut abgetragen. Übermäßig wachsende und verdickte Nägel sowie Fußnägel, die zum Einwachsen tendieren, werden behandelt. Ziel ist, drohende Haut- und Nagelschädigungen wie Verletzungen, Einrisse und Entzündungen zu vermeiden.
Wenn Sie jeden Tag Ihre Füße waschen und pflegen, sollten Sie oder gegebenenfalls Ihr Partner diese kontrollieren. Denn bei einer möglichen Nervenschädigung und reduzierter Empfindlichkeit müssen Ihre Augen und Hände die Aufgabe der Nerven übernehmen und Veränderungen erkennen. Sind die Fußsohlen für Sie schwer zu sehen, benutzen Sie einfach einen Fußspiegel. So erkennen Sie am besten äußere Verletzungen und mögliche Risse in Ihrer Hornhaut. Auf die folgenden Symptome sollten Sie bei der Kontrolle Ihrer Füße achten:
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Einschnürungen durch Strümpfe oder Schuhe
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trockene und rissige Haut, besonders zwischen den Zehen
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eingerissene oder eingewachsene Zehennägel
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Schwellungen
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Rötungen
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Entzündungen
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Eiterbildung
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kleine Verletzungen
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Druckstellen und/oder Blasen
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Hornhautschwielen
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Hühneraugen
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Fußpilz
Wenn Ihnen eines oder mehrere dieser Symptome bei der täglichen Fußpflege auffallen, sollten Sie diese unbedingt ernst nehmen und Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zeigen. Er bzw. sie wird Sie dann in fachärztliche oder podologische Behandlung überweisen oder weiterleiten.