Diabetes und Übergewicht
Für viele Menschen mit Diabetes Typ 2 ist das Gewicht ein wichtiges Thema. Denn zum einen ist Übergewicht eine der Hauptursachen des Typ-2-Diabetes. Mehr als 90 Prozent aller Betroffenen sind übergewichtig. Zum anderen führt ein zu hohes Körpergewicht zu einer verminderten Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin. Dadurch kann der Blutzucker nicht mehr ausreichend abgebaut werden. Übergewicht kann also den Zuckerstoffwechsel verschlechtern, vor allem, wenn es über einen langen Zeitraum hinweg besteht und wenn das Gewicht weiter ansteigt.
Übergewicht kann entstehen, wenn:
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man mehr Kalorien aufnimmt, als man verbraucht – bewusst oder unbewusst,
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man sich zu wenig bewegt,
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man Lebensmittel mit einer schlechten Ernährungsqualität wählt, also zu wenig Ballaststoffe, Obst und Gemüse zu sich nimmt und häufig hochverarbeitete, fett-, zucker- und salzreiche Speisen verzehrt.
Eine erste Orientierung, ob Sie normal-, unter- oder übergewichtig sind, gibt der Body-Mass-Index (BMI). Ein BMI von weniger als 18,5 gilt nach der Einteilung der Weltgesundheitsorganisation WHO als Untergewicht, ein BMI von 18,5 bis 24,9 als Normalgewicht. Ein Wert von 25 bis 29,9 wird als Übergewicht klassifiziert und ein BMI von 30 und mehr als starkes Übergewicht (Adipositas).
Dabei gilt aber: Wer viel Muskelmasse besitzt oder einer körperlich anstrengenden Tätigkeit nachgeht, kann dennoch einen hohen BMI haben – und zwar ohne tatsächlich übergewichtig zu sein. Denn zwischen Muskel- und Fettmasse wird bei der Berechnung des BMI nicht unterschieden. Auch die Verteilung des Körperfetts wird dabei nicht berücksichtigt, obwohl vor allem Fettpolster im Bauchbereich ein gesundheitliches Risiko darstellen. Der BMI ist also nur bedingt aussagekräftig. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie übergewichtig sind, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.