Damit die Blutzuckermessung zuverlässig gelingt, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Allgemein gilt: Waschen Sie sich vor jeder Messung gründlich die Hände mit warmem Wasser und Seife und trinken Sie ausreichend. Andernfalls könnten Ihre Messergebnisse verfälscht sein. Außerdem empfiehlt es sich, die folgenden Hinweise zu beherzigen.
Blutzuckermessung - so geht's
Tipps zur Blutzuckermessung
- Achten Sie auf die Kompatibilität Ihres Gerätes mit Ihren Teststreifen.
- Schütteln Sie die Hand vor der Blutentnahme kurz aus oder massieren Sie leicht den Finger, an dem Sie messen wollen.
- Verwenden Sie am besten immer eine frische Lanzette in der Stechhilfe. Das erspart Ihnen Schmerzen beim Piksen und verringert das Risiko einer Infektion.
- Stechen Sie ausschließlich in die Seitenfläche der Fingerkuppe – hier ist die Haut weicher. Am besten geeignet sind der kleine Finger sowie Ring- und Mittelfinger.
- Nach dem Stechen auf keinen Fall den Finger quetschen! Sollte der Blutstropfen nicht von allein austreten, warten Sie kurz und drücken Sie höchstens ganz leicht, sonst gelangt Gewebewasser in den Blutstropfen und der Blutzuckerwert fällt zu niedrig aus.
- Halten Sie den Blutstropfen vorsichtig so an den Teststreifen, dass er ins Testfeld eingesogen wird. Der Teststreifen muss im Blutzuckermessgerät stecken, bevor Sie den Blutstropfen darauf geben.
In den Vertiefungsthemen unten auf dieser Seite haben wir weitere Informationen rund ums Blutzuckermessen für Sie zusammengefasst. Dort finden Sie mögliche Fehlerquellen, die zu einem verfälschten Messergebnis führen können.
Auch finden Sie dort Hinweise, worauf Sie beim Messen Ihres Blutzuckers bei Therapiebeginn achten sollten.
Worauf zu achten ist, wenn der Blutzucker gut mit Tabletten eingestellt ist, finden Sie ebenfalls in den Vertiefungsthemen.
Vertiefungsthemen
Teststreifen
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Tragen Sie ausreichend Blut auf den Teststreifen auf.
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Benetzen Sie den Teststreifen nicht mehrmals.
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Quetschen Sie nicht den Finger, um den Blutstropfen zu erhalten.
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Lagern Sie die Teststreifen sachgemäß in einer geschlossenen Teststreifendose. Vermeiden Sie Feuchtigkeit, direkte Sonneneinstrahlung und Kälte.
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Messen Sie bei unerklärbaren Werten noch einmal nach.
Messgerät
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Halten Sie sich genau an die für das Gerät gültige Gebrauchsanleitung.
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Beachten Sie, dass der Teststreifen im Gerät während der Messung nicht verrutschen darf.
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Achten Sie auf ein intaktes Messgerät.
Lassen Sie das Gerät einmal im Jahr und bei Auffälligkeiten, wie unplausibel hohen oder niedrigen Werten, überprüfen. Besorgen Sie sich hierzu eine Kontroll-Lösung aus der Apotheke und überprüfen Sie, ob Ihr Gerät den angegebenen Wert der Lösung misst.
Wenn Ihr Typ-2-Diabetes gerade erst diagnostiziert wurde oder Sie erstmalig ein Medikament einnehmen, das Ihren Blutzucker senkt, macht es Sinn, genauer zu kontrollieren, wie sich Ihr Blutzucker verhält. Dazu messen Sie Ihre Blutzuckerwerte, notieren diese in Ihrem Tagebuch und besprechen sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.
Liegen Ihre aktuellen Blutzuckerwerte an drei aufeinanderfolgenden Tagen über Ihren Zielwerten, suchen Sie bitte ebenfalls ärztlichen Rat.
Achten Sie am besten auf Folgendes:
Wie oft messen?
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Ihr Arzt oder Ihre Ärztin legt mit Ihnen fest, wie oft und zu welchen Zeitpunkten Sie messen.
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Auch Ihre Zielwerte legen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin fest.
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Nach einiger Zeit können Sie beide abschätzen, wie Sie Ihren Blutzuckerspiegel mit geänderten Lebensgewohnheiten und gegebenenfalls der richtigen Dosis Medikamente in einem guten Bereich halten können. Sie müssen nun nicht mehr so oft messen.
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Eine Ausnahme ist die so genannte intensivierte Insulintherapie. Dabei passen Sie die Insulindosis jeweils Ihrem aktuell gemessenen Blutzuckerwert an. Deswegen messen Sie mehrmals am Tag: vor den Mahlzeiten und bei Bedarf auch zwischendurch, wenn Sie sich nicht gut fühlen und eine Unterzuckerung droht.
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Wenn Sie ein Bewegungsprogramm beginnen und zur Unterzuckerung neigen oder Medikamente einnehmen, die Hypoglykämien verursachen können, sollten Sie Ihren Blutzucker vor und nach dem Sport messen. Bei regelmäßiger körperlicher Aktivität bekommen Sie ein Gespür dafür, wie Ihr Körper reagiert und müssen nicht mehr so häufig messen.
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Messen Sie auch bei Krankheitssymptomen wie Fieber, Durchfall, Übelkeit und Kopfschmerzen. In solchen Situationen gerät der Blutzucker leicht außer Kontrolle.
Warum selbst messen?
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Mit der Selbstmessung lernen Sie, wie das Medikament auf Ihren Blutzucker wirkt. Anfangs dienen diese Erkenntnisse der Therapieplanung durch Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Wenn Sie genügend Erfahrung und Routine haben, können Sie selbst bei Bedarf Maßnahmen ergreifen.
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Sie überprüfen mit der Messung, ob auffällige Körperempfindungen wie Schwindel, Herzrasen, Schweißausbruch oder andere auf einen zu niedrigen oder zu hohen Blutzuckerspiegel hinweisen und können bei Bedarf entsprechend handeln.
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Vor allem, wenn Sie ein regelmäßiges Sportprogramm beginnen, sind Selbstmessungen wichtig, um bei Bedarf mit Traubenzucker einer Unterzuckerung entgegen zu wirken. Anfangs sollten Sie vor und nach dem Sport überprüfen, ob Ihr Blutzucker nicht zu niedrig ist. So lernen Sie, weder zu viel noch zu wenig Kohlenhydrate aufzunehmen und können gegensteuern, falls das notwendig ist.
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Wenn Ihre Blutzuckerwerte dauerhaft im Zielbereich liegen, müssen sie nicht mehr täglich gemessen werden. Es genügt, wenn Sie Ihren Blutzucker an drei Tagen pro Quartal je dreimal – also morgens, mittags und abends – kontrollieren.
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Bei nicht stabilen Blutzuckerspiegeln messen Sie zumindest in allen Situationen, in denen Sie übermäßige Blutzuckeranstiege (z. B. bei Krankheit, Stress, üppigem Essen) oder Unterzuckerungen (etwa nach Bewegung oder Alkoholgenuss) erwarten, um sofort reagieren zu können.
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Wird bei einer Kontrolluntersuchung ersichtlich, dass sich Ihr Blutzuckerwert verschlechtert hat, muss entschieden werden, ob Ihre Therapie verändert wird. Dafür kann es sinnvoll sein, ein bis zwei Tage vor der Therapieumstellung den Blutzucker erneut umfangreich selbst zu messen, vor allem nach dem Essen. Mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin können Sie dies bei Bedarf besprechen.