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Online-Coach Diabetes
Hypoglykämie: Gefahr der Unterzuckerung

So erkennen Sie eine Unterzuckerung

Die Symptome einer Unterzuckerung sind nicht immer eindeutig. Bei einem entsprechenden Verdacht sollte daher immer sofort der Blutzucker kontrolliert werden. Bei stärkerem Absinken des Blutzuckerspiegels ist eine kurze Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma möglich. Daher ist frühzeitiges Handeln so wichtig. Auf folgende Anzeichen sollten Sie besonders achten:

  • Kribbeln

  • Blässe

  • Zittern

  • Kalte Schweißausbrüche

  • pelziger Mund

  • Herzklopfen

  • Nervosität

  • Konzentrationsstörungen

  • Heißhunger

  • Kopfschmerzen

Bei schwerer Unterzuckerung können auftreten:

  • Sprach-/Sehstörungen

  • Schwindel

  • Halluzinationen

  • Verhaltensveränderungen (z. B. Aggression, Lethargie)

  • Lähmungen

  • Krampfanfälle

  • Zunehmende Bewusstseinstrübungen bis zur Bewusstlosigkeit

  • Blutzuckerwerte bei Unterzuckerung:

    • unter 60 mg/dl (3,3 mmol/l) gefährlich
    • unter 50 mg/dl (2,8 mmol/l) sehr gefährlich und häufig spürbar

Eine leichte Unterzuckerung kommt relativ häufig vor. Ihr Körper versucht jedoch, diese Situation selbst auszugleichen. Durch Adrenalin werden die Zuckerreserven im Körper aktiviert. Da diese Reaktion des Körpers nicht natürlich ist, kommt es aufgrund dieser „Gegenreaktion“ zu Anzeichen einer Unterzuckerung, wie zum Beispiel Schwitzen. Sie sollten in einer solchen Situation am besten etwas essen. Das kann, muss jedoch nicht unbedingt, Traubenzucker sein. Wenn der Blutzucker noch nicht sehr stark abgesunken ist, kann eine Scheibe Vollkornbrot ausreichen und den Blutzucker längerfristig anheben.

Bei einer schweren Unterzuckerung können Symptome wie Sprach- oder Sehstörungen auftreten. Es ist wichtig, dass Sie schnell Kohlenhydrate aufnehmen, um Ihren Blutzucker steigen zu lassen, etwa mit Traubenzucker oder Fruchtsaft. Verzichten Sie jedoch auf Lebensmittel wie fettige Süßwaren, Schokolade oder Light-Produkte. Diese verhindern durch ihren hohen Fettgehalt die schnelle Aufnahme des Zuckers im Blut. Auch langsame Kohlenhydrate wie etwa Vollkornbrot sind ungeeignet. Im schlimmsten Fall kann eine starke Unterzuckerung sogar bis zur Bewusstlosigkeit führen. Sie können sich dann nicht mehr selbst helfen und sind auf die Hilfe von Anwesenden oder Angehörigen angewiesen. Bei einer Bewusstlosigkeit darf Ihnen keinesfalls etwa zu essen oder zu trinken eingeflößt werden, sonst droht Erstickungsgefahr.

Wenn Sie nicht mehr in der Lage sind, schnell wirksame Kohlenhydrate einzunehmen oder wenn trotz des Essens keine Verbesserung eintritt, muss dringend der Rettungsdienst (112) gerufen werden. Er wird eine Glukagonspritze verabreichen. Manche Menschen mit Diabetes verfügen auch über ein Glukagon-Set, das im Falle einer Unterzuckerung schnelle Hilfe leisten kann.