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Online-Coach Diabetes
Messwerte

Messwerte im Blick

Mit Diabetes mellitus Typ 2 können Sie ohne große Alltagseinschränkungen gut und lange leben - zu Therapiebeginn oft auch noch ohne Medikamente. Ob Ihre individuelle Therapie erfolgreich ist, hängt entscheidend von Ihren Lebensgewohnheiten ab. Wenn Sie diese an die Bedürfnisse Ihres Körpers anpassen, werden Sie sich bald spürbar besser und energiegeladener fühlen. Ihre aktive Mitarbeit ist folglich das A und O einer zeitgemäßen und modernen Diabetestherapie. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie eine Diabetestherapie aussehen kann, welche medizinischen Werte für Sie besonders wichtig sind und wie Sie diese positiv beeinflussen können.

Die folgenden Werte sollten Sie bei der Diabetes-Therapie im Blick behalten. Wie gut es Ihnen gelingt, Stoffwechsel und Organfunktionen positiv zu beeinflussen, zeigt sich an den regelmäßig erhobenen Messwerten. Wenn diese im grünen Bereich liegen, haben Sie auch das Risiko für Folgeerkrankungen im Griff.

Blutzucker:
  • Ihren persönlichen HbA1c-Zielwert, also den Zielwert des Langzeitblutzuckers, legen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin fest. Dabei richtet sich der Wert nach Ihrem Unterzuckerungsrisiko, Ihrem Alter und Ihrem Risiko, Folgeerkrankungen zu erleiden.
  • Blutzuckerwerte:
    Auch die Zielwerte des Blutzuckerspiegels sind individuell unterschiedlich und hängen von der jeweiligen Therapie ab. Als Orientierung werden Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 die folgenden Werte empfohlen:
    • Nüchtern – in der Regel – zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l)
    • zwei Stunden nach dem Essen: zwischen 140 und 199 mg/dl (7,8 bis 11,0 mmol/l)
Blutdruck:
  • Kontrollieren Sie Ihre Blutdruckwerte regelmäßig selbst zuhause und alle drei bis sechs Monate bei einem Arztbesuch.
  • Ihr systolischer Wert sollte nicht über 139 mmHg liegen, der diastolische nicht über 89mmHg.
Blutfette:
  • Ihre Blutfette sind ein entscheidender Faktor, vor allem für die Gesundheit Ihrer Blutgefäße.
  • Orientierungswerte Blutfette:
    • LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl (unter 2,5 mmol/l). Wenn bereits arteriosklerotische Veränderungen oder eine eingeschränkte Nierenfunktion vorliegen, wird ein Wert unter 70 mg/dl empfohlen.
    • HDL-Cholesterin über 40 mg/dl (über 1,0 mmol/l) bei Männern und über 50 mg/dl (über 1,3 mmol/l) bei Frauen.
    • Triglyzeride unter 150 mg/dl (unter 1,7 mmol/l)

Für diese drei entscheidenden Faktoren gilt, dass Sie Ihre empfohlenen, individuellen Zielwerte vor allem durch Eigeninitiative erreichen. Dazu zählen:

  • ausreichende körperliche Bewegung
  • gesunde Ernährung
  • Nikotinverzicht
  • kein oder nur wenig Alkohol

Erst wenn diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, erhalten Sie Medikamente gegen Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und erhöhten Blutzucker. Außerdem sollten Ihre Nierenfunktionswerte regelmäßig überprüft werden.

Nierenfunktionswerte:
  • Um Nierenschäden frühzeitig zu erkennen, lassen Sie Ihre Nierenfunktion mindestens einmal pro Jahr bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin überprüfen. Dazu wird zunächst der Kreatininwert im Blut gemessen und daraus die errechnete glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) bestimmt. Diese zeigt an, wie viel Blut die Nieren in einer bestimmten Zeit filtern und von Schadstoffen befreien können. Eine niedrige errechnete GFR ist ein Hinweis auf eine beeinträchtigte Nierenfunktion.
  • Grenzwerte Nierenfunktion/Glomeruläre Filtrationsrate (GFR):
    • GFR über 89: normaler oder erhöhter Wert.
    • GFR zwischen 60 und 89: Nierenerkrankung mit leichter Funktionsstörung.
    • GFR zwischen 30 und 59: Nierenerkrankung mit mittelschwerem Funktionsverlust.
    • GFR zwischen 15 und 29: Nierenerkrankung mit schwerer Funktionseinschränkung.
    • GFR unter 15: Nierenversagen